Regionalbischöfin Gisela Bornowski und Erzbischof Herwig Gössl
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Regionalbischöfin Gisela Bornowski und Erzbischof Herwig Gössl aus Bamberg haben am 15. Juli 2025 den Ansbacher Gottesdienst zum Gumbertustag gemeinsam gefeiert. Neben dem fränkischen Heiligen, der um 750 ein Kloster an der Stelle der späteren evangelischen St. Gumbertuskirche gründete, wurde an den jungen Widerstandskämpfer Robert Limpert gedacht. Er war vor 100 Jahren genau an dem jährlichen Gumbertustag geboren worden und war tief im katholischen Glauben der Ansbacher Pfarrgemeinde St. Ludwig verwurzelt. Weil er den Krieg berechtigterweise für verloren erachtete und den Durchhalteparolen der Nazis aktiv widerstand, wurde er noch wenige Wochen vor Kriegsende hingerichtet.

Im Gottesdienst konnte der Spagat zwischen Frühmittelalter und 20. Jahrhundert gehalten werden, weil die Bibelstelle Jeremia 29,7 zugrunde lag: "Suchet der Stadt Bestes … und betet für sie zum Herrn."

Die Regionalbischöfin betonte in ihrer Ansprache, dass sich Gumbertus und Limpert gleichermaßen aus ihrem Glauben heraus für eine bessere Welt engagierten: "Als Kirchen beschäftigen wir uns nicht nur mit dem Himmel, sondern gehen auch ganz weltlichen Fragen nach. Das ist die gelebte Verantwortung im Jeremiabuch, bei Gumbertus und bei Robert Limpert." Dass Kirchen als politisch wahrgenommen werden, wenn sie sich für die Schwachen und Notleidenden einsetzen, ist in den Augen Bornowskis dann normal und folgerichtig. Aber Kirchen sollten sich nicht in die konkrete aktuelle Tagespolitik einmischen, fügte sie hinzu. In dasselbe Horn blies auch Erzbischof Gössl, der auf das Thema, wegen dem er in dieser Woche im Fokus der Öffentlichkeit stand, nicht weiter einging.