Zusammen mit dem evangelischen Pfarrer Stefan Meyer, seinem katholischen Kollegen Dr. Harald Fritsch und weiteren Mitwirkenden hat Regionalbischöfin Gisela Bornowski am 2. Adventssonntag 2025 das 50-jährige Bestehen des Ökumenischen Zentrums Lengfeld im gleichnamigen Würzburger Stadtteil gefeiert. Bornowski war von dem Engagement vor Ort sehr angetan. "In Lengfeld wird beispielhaft Ökumene gelebt. Ich freue mich über die gute Zusammenarbeit und das geschwisterliche Miteinander", sagte sie. In ihrer Predigt erinnerte sie daran, dass die Gründung des Ökumenischen Zentrums in eine Zeit des ökumenischen Aufbruchs fiel. Beflügelt von den positiven Erwartungen nach dem zweiten Vatikanischen Konzil habe sich in Lengfeld die Idee eines gemeinsamen Hauses entwickelt. Es sei eine Zeit des Aufbruchs und der Euphorie gewesen. „In der Zwischenzeit hat es so manche Ernüchterung in der Ökumene gegeben“, räumte die Regionalbischöfin ein. Die ökumenische Vision sei ja die völlige Gemeinschaft zwischen katholischer und evangelischer als einer gemeinsamen apostolischen Kirche. Man sei „noch nicht im Paradies“, doch es habe in den vergangenen 50 Jahren eben auch zahlreiche Fortschritte in der Ökumene gegeben. Neben Einigungen auf höchster Ebene – wie der ökumenischen Erklärung von Augsburg aus dem Jahr 1999 – blühe an der Basis die Ökumene nach wie vor, etwa in gemeinsamen Kinderbibeltagen oder in der Seniorenarbeit bis hin zur gemeinsamen Nutzung von Gemeinderäumen. All dies seien „Knospen am Baum der Ökumene“, sagte Bornowski ausgehend vom biblischen Vergleich mit dem austreibenden Feigenbaum.
